Fußballkrimi in der Landesliga Braunschweig: Acht Tore, packende Wendungen und ein Spektakel für die Zuschauer – doch am Ende jubelte der MTV Wolfenbüttel. Unsere Gäste setzten sich in einem torreichen Spitzenspiel mit 5:3 durch und unterstrichen damit eindrucksvoll ihre Ambitionen.
Schon nach 24 Minuten deutete sich an, dass es für unsere Parkeelf ein bitterer Abend werden könnte. Der MTV Wolfenbüttel startete furios und spielte seine Stärken gnadenlos aus. Bereits nach acht Minuten zappelte der Ball das erste Mal im Netz: Ein schnell ausgeführter Einwurf, ein Doppelpass, eine perfekte Kombination – und Niklas Kühle vollendete eiskalt ins linke untere Eck zum 0:1.
Nur acht Minuten später legte Jordi Njoya nach. Nach einem langen Ball nahm er sich ein Herz und jagte die Kugel mit seinem schwachen Fuß aus 16 Metern in den linken oberen Winkel – ein echtes Traumtor! Als dann auch noch ein kapitaler Fehler im Spielaufbau das 0:3 besiegelte (24.), drohte die Partie frühzeitig entschieden zu sein.
„Die ersten 20 bis 25 Minuten waren sicherlich die schlechtesten der bisherigen Saison. Wir waren mit dem Ball nicht mutig, wir waren gegen den Ball nicht aggressiv, wir haben die Bälle viel zu schnell verloren und unseren Plan überhaupt nicht durchgezogen“, analysierte Co-Trainer Gian Luca Renner nach der Partie ehrlich.
Doch unser Team bewies Moral. „Uns war bewusst, dass wir irgendwie in dieses Spiel reinfinden mussten“, erklärte Renner – und genau das taten sie. Kurz vor der Pause wurde Luca Faustmann nach einer Standardsituation freigespielt und traf zum 1:3 (44.). In der Nachspielzeit der ersten Hälfte stand Maximilian Moslener nach einem Freistoß goldrichtig und verkürzte auf 2:3 (45.+2). Plötzlich war wieder alles offen.
Der Schwung aus dem späten Anschlusstreffer hielt allerdings nicht lange. Die Meeschestädter kamen hellwach aus der Kabine und stellten nur drei Minuten nach Wiederanpfiff den alten Abstand wieder her. Nach einer Ecke war Steffen Suckel zur Stelle und köpfte zum 2:4 ein (48.). Doch die Freien Turner gaben sich noch nicht geschlagen.
„Wir kommen auch danach noch einmal zurück“, so Renner. Und tatsächlich: In der 54. Minute brachte Demis Siranidis einen tiefen Ball auf Meinecke, der im Eins-gegen-Eins eiskalt blieb und auf 3:4 verkürzte. Die Partie blieb ein offener Schlagabtausch – mit dem besseren Ende für den MTV. Ein weiterer Fehler im Spielaufbau wurde eiskalt bestraft: Njoya schob zu seinem dritten Treffer ein und besiegelte mit dem 3:5 in der 59. Minute unsere Niederlage.
Freie Turner hatten noch eine Großchance auf das 4:5, doch Marvin Fricke traf nur die Latte. So blieb es bei der torreichen, aber am Ende doch verdienten Niederlage. „In solchen Spielen kommt es auf jede Situation an. Unsere Fehler wurden gnadenlos bestraft. Trotzdem ein riesengroßes Kompliment an unser Team: Wie wir nach dem frühen 0:3 zurückgekommen sind, das zeugt von großer Mentalität“, resümierte Renner.
Der Blick geht nach vorn: „Wir werden unsere Schlüsse daraus ziehen, wohlwissend, welche Qualität wir haben, aber auch woran wir noch arbeiten müssen. Man kann Wolfenbüttel gratulieren, dass sie ihren Plan durchgezogen haben. Wir werden weiter Gas geben.“