Freie Turner Braunschweig und der TSC Vahdet trennten sich am 23. Spieltag der Landesliga Braunschweig mit 2:2 – ein Ergebnis, das aus unserer Sicht nur schwer zufriedenstellen kann. Vor allem, weil wir in Unterzahl die bessere Mannschaft waren.
„Unsere Spiele haben aktuell einen sehr hohen Unterhaltungswert – was jedoch zulasten der Ergebnisse geht“, resümierte Co-Trainer Gian Luca Renner nach dem Abpfiff. „Mit dem ersten Durchgang war ich überhaupt nicht einverstanden. Uns fehlten Tempo, Zielstrebigkeit und Intensität – wir haben uns der Spielweise des TSC Vahdet angepasst, die ab der zehnten Minute schon auf Zeit gespielt haben.“
Trotz der schleppenden Anfangsphase kam unsere Parkelf zu guten Möglichkeiten: Nach schnellem Umschaltspiel über rechts spielte Maximilian Moslener eine präzise Flanke auf Florian Reinke, der im Eins-gegen-eins mit Vahdets Schlussmann Kenneth Genetiempro jedoch zu lange zögerte – die erste hundertprozentige Chance blieb ungenutzt. Kurz darauf hatte Denis Safronow nach einem Einwurf über Maxi Meinecke und Demis Siranidis das 1:0 auf dem Fuß – doch Genetiempro parierte erneut stark gegen Safronows Direktabnahme aus zehn Metern.
Fast im Gegenzug dann die kalte Dusche: Aus rund 20 Metern senkte sich ein Schuss von Dzahner Karakah unhaltbar in den rechten oberen Winkel – 0:1 (27.). „Ein Stück weit die Quittung für unsere Leistung im ersten Durchgang“, kommentierte Renner trocken.
Nach der Pause zeigte sich ein völlig anderes Bild. Unsere Elf kam mit spürbarem Willen und deutlich mehr Wucht zurück auf den Platz. „Was wir da gezeigt haben, habe ich von Beginn an erwartet“, so Renner. „Da war Zielstrebigkeit und wir haben dem Spiel unseren Stempel aufgedrückt.“
Binnen zwei Minuten drehten die Hausherren die Partie: Erst war es Maximilian Meinecke, der nach Vorlage von Moslener aus acht Metern direkt zum 1:1 traf (54.). Nur zwei Minuten später köpfte Denis Safronow nach einer Flanke von Siranidis zur verdienten 2:1-Führung ein (56.). „Das war eine Druckphase von Wiederbeginn an, die uns die Führung gebracht hat.“
Doch dann kam die Wende – mal wieder durch eine Einzelaktion: Nach einem langen Ball kam es zu einem Kontakt außerhalb des Strafraums zwischen dem Vahdet-Stürmer und unserem Schlussmann, der daraufhin die Rote Karte sah (70.). „Ob das eine Rote Karte ist oder nicht, will ich nicht kommentieren. Aber diese Aktion hat uns ein Stück weit das Spiel gekostet“, so Renner.
In Unterzahl fokussierten sich die Freien Turner aufs Verteidigen – doch ein abgefälschter Schuss von Armagan Küçük aus 20 Metern fand irgendwie den Weg zum 2:2-Ausgleich (77.). „Total unnötig. Ich hatte nicht das Gefühl, dass wir in Unterzahl spielen – wir haben trotzdem weiter Nadelstiche gesetzt.“
Die letzte Großchance gehörte erneut den Gastgebern: Moslener wurde über links freigespielt, lief frei aufs Tor zu – scheiterte aber erneut an Genetiempro. „Von Vahdet kam danach gar nichts mehr. Wir haben das als Mannschaft ordentlich wegverteidigt“, sagte Renner abschließend, schob aber auch hinterher: „Die Umstände sind trotz allem mal wieder sehr unbefriedigend.“