Es war ein Spiel, das alle Emotionen mit sich brachte: Hoffnung, Leidenschaft, Entschlossenheit, aber auch Enttäuschung. Im Finale gegen den Oberligisten Eintracht Braunschweig U23 mussten sich unsere Freien Turner am Ende mit 1:4 geschlagen geben. Eine Niederlage, die schmerzt und doch ein weiterer wertvoller Schritt auf unserem Weg ist.
„Die Niederlage geht in Ordnung. Sie war sicherlich vermeidbar und das Ergebnis fällt definitiv auch zu hoch aus“, resümierte unser Co-Trainer Gian Luca Renner nach dem Schlusspfiff. Es war ein ehrlicher, ein reflektierter Blick auf 90 Minuten, in denen unsere Jungs alles reingeworfen haben und die doch wieder einmal gezeigt haben, dass unsere Mannschaft noch in der Entwicklung steckt.
Schwerer Start, starker Wille
Die Partie begann denkbar schwierig. Die Junglöwen – trainiert von Fabian Adelmann – kamen mit viel Tempo und hohem Pressing aus der Kabine. Unsere Mannschaft hatte große Mühe, ins Spiel zu finden, wirkte fahrig und überfordert mit dem Druck. Der frühe Rückstand war die logische Konsequenz. Doch manchmal braucht es einen Weckruf.
„Vielleicht haben wir dieses Tor gebraucht, um dann besser ins Spiel zu kommen“, erklärte Renner. Und tatsächlich: Plötzlich war Leben drin, Feuer, Überzeugung. Nach einer Ecke war Marvin Fricke zur Stelle und stellte Pari. Der Ausgleich setzte neue Kräfte frei. Nur wenig später dann sogar die Führung: Luca Faustmann netzte ein, nach schöner Vorlage von Maximilian Moslener – aus einer aus unserer Sicht mehr als fragwürdigen Abseitsposition. „Die Jungs haben gesagt, es war nie im Leben Abseits“, betont Renner. Von der Bank aus war es nicht zu erkennen – aber egal: Wir waren im Spiel. Endlich.
Zweikämpfe, Herzblut, Leidenschaft
In dieser Phase war das Spiel auf Augenhöhe. Die Parkelf warf sich in jeden Zweikampf, verteidigte mit Hingabe, gewann endlich die wichtigen Duelle im Mittelfeld und spielte auch mit Ball deutlich strukturierter. Zur Pause stand es 1:1. Es war ein Zwischenstand, der Mut machte.
Doch wie schon im ersten Durchgang kamen wir auch in Hälfte zwei nicht gut aus der Kabine. Eine Fehlerkette führte zum erneuten Rückstand. „Das hat Eintracht in die Karten gespielt“, so Renner, „denn wir mussten mehr riskieren.“ Und genau das nutzten unsere Gäste eiskalt. Das 1:3 fiel kurioserweise nach einem eigenen Freistoß, das 1:4 nach einem schnellen Umschaltmoment. Beide Tore ein Spiegelbild unserer noch zu hohen Fehlerquote.
Kämpfen bis zum Schluss
Und trotzdem: Die Jungs gaben sich nicht auf. Nach einer Gelb-Roten Karte für Maxim Tytarenko auf Seiten der Eintracht warfen wir nochmal alles nach vorne. Schon im ersten Durchgang hätte übrigens Robin Placinta bei den Junglöwen mit glatt Rot vom Platz fliegen müssen nach einer Tätlichkeit gegen Marco Behrens an der Eckfahne.
In der Schlussphase erspielten wir uns noch gute Chancen. Marvin Oktay scheiterte zweimal, Moslener hatte mit einem feinen Lupfer die Gelegenheit zum Anschluss. Doch das Glück war uns an diesem Tag nicht hold.
Lernen, wachsen, weitermachen
„Wir haben uns auch ein Stück weit selbst um den Lohn gebracht“, bilanzierte Renner. „Weil unser Spiel noch zu fehlerbehaftet ist. Und weil wir es nicht schaffen, unser Spiel klar und konsequent über die gesamte Spieldauer durchzuziehen.“ Ehrliche Worte, die zeigen: Dieser Weg ist noch nicht zu Ende. Aber wir sind ihn konsequent gegangen und wir gehen ihn weiter.
Herzlichen Glückwunsch an die U23 der Eintracht Braunschweig zum verdienten Finalerfolg. Es war ein intensives, faires Spiel mit Tempo, Emotionen und viel Qualität auf beiden Seiten.
Für uns geht es am kommenden Sonntag um 12:30 Uhr zum letzten Saisonspiel beim 1. SC Göttingen 05. Ein letztes Mal alles raushauen – für die Fans, für den Verein, für den nächsten Entwicklungsschritt.