Nachdem sie in der Kreisliga-Meisterschaft unlängst denkbar knapp gescheitert war, ist der Mannschaft des Trainerduos Stephan Grabietz und Stefan „Oppa“ Riedel am vergangenen Sonntag beim 18. Deutschen Altherren-Supercup der Ü32 auf dem Hildesheimer Klingenberg in einem Teilnehmerfeld aus 40 Vereinen aus ganz Deutschland der ganz große Coup gelungen. Im Endspiel besiegten sie den SC Westfalia Kinderhaus aus Münster im Elfmeterschießen mit 6:4.
„So richtig kapiert hab ich das alles noch nicht“, blinzelt Stephan Grabietz am Montag mit heiserer Stimme. „Die Vorrunde war schon kräftezerrend. Wir brauchten wirklich jeden Mann. Nach dem ersten Spieltag haben wir am Samstagmorgen schon alle unsere Beine gemerkt“, grinst er. „Aber die gesamte Mannschaft war auf den Punkt da und extrem fokussiert. Trotzdem kam auch der Spaß nicht zu kurz. Diese Mischung war exzellent und letztendendes vielleicht auch maßgebend für den späteren Titelgewinn“, betont der Spielertrainer.
Unbesiegt zum Titeltraum
Bemerkenswerter Weise blieb der neue (inoffizielle) Deutsche Ü32-Meister über den gesamten Turnierverlauf hinweg unbesiegt. Zum Start der Vorrundengruppe D gab es gegen Anker Wismar noch keine Tore. Danach schlug man den FSV Kamp-Bornhofen/Osterspai mit 4:0. Einem torlosen Remis gegen den TuS Jöllenbeck folgte dann ein 4:0-Sieg gegen den FC Neuenburg und Freie Turner Ü32 standen im Achtelfinale. Für die K.o.-Runde ging es dann auch endlich an den Klingenberg. „Eine super idyllische Sportanlage, gelegen an einem Hang. Die Atmosphäre bei den Spielen war überragend“, berichtet Stephan. „Unser Ziel war es, unter die letzten 16 zu kommen“.
Dass es dann noch sehr viel mehr wurde, verdankt die Mannschaft zunächst einem packenden 5:3-Krimi gegen die SG Asel-Harsum im Elfmeterschießen. Hier wurde der spätere Titelträger richtig geprüft: „Das waren echte Kanten, die uns alles abverlangt haben“, berichtet Grabietz, und: „Die sind in jeden Zweikampf gegangen, als wäre es der letzte.“ Auch im Viertelfinale entschied das Glücksspiel vom Punkt: Gegen den FV Ettlingenweiler hielt unser Schlussmann Sascha Öhmingen einen Ball fest und wies so mit dem 7:6-Sieg den Weg ins Semifinale gegen Bornheim.
Mit dem SSV Bornheim verbindet unsere Mannschaft einiges: „Das ist eine super Truppe“, freut sich Stephan Grabietz und verrät: „Man kennt und schätzt sich. Da gibt es einige längere bestehende Freundschaften innerhalb der Mannschaft.“ Die mussten jetzt aber für 25 Minuten ruhen, bevor es auch in diesem torlosen Spiel um den Finaleinzug erneut in das Elfmeterschießen ging, das mit einem 6:5-Sieg für unsere Braun-Weißen endete. „Wir waren spielerisch überlegen, aber deren Torhüter hat im Spiel alles gehalten.“
„Da brachen alle Dämme“
Im Finale am Sonntag wartete der SC Westfalia Kinderhaus. Freie Turner gingen durch Christian Kleinherne in Führung, mussten dann aber schnell den Ausgleich verkraften. Mit müden Beinen und einer erneut geschlossenen Mannschaftsleistung erreichte die Elf das Elfmeterschießen. Als Kinderhaus den ersten Elfmeter verschoss, keimte Hoffnung auf den Titelgewinn. Doch es wurde richtig spannend. „Als Hauke Schmidt den letzten Elfmeter rein gemacht hat sind alle Dämme gebrochen“, erzählt Stephan.
„Oppa und ich als Trainerteam sind unglaublich stolz auf die Jungs. Das war ein klasse Turnier. Eigentlich waren alle körperlich platt, haben aber die letzten Reserven rausgekitzelt und sich reingeschmissen. Wir genießen das jetzt und versuchen daraus Motivation für die Zukunft zu ziehen. Besonders freuen wir uns auf das kommende Jahr. Dann sind wir bei der 19. Ausgabe des DAHSC Ü32 Titelverteidiger und freuen uns natürlich, wenn uns dann viele Fans und Freunde der Freien Turner nach Schneeverdingen begleiten“, ergänzt der Meistertrainer Stephan Grabietz.
Deutscher Ü32-Meister 2024:
Sascha Oehmingen, Benjamin Wadsack, Christian Kleinherne, Christopher Koch, Fabian Krüger, Florian Kühn, Gregor Armgart, Hauke Schmidt, Johannes Kaufmann, Kai Schröder, Kaspar Delahaye, Kevin Hintersdorf, Martin Wypych, Stefan Riedel, Stephan Grabietz, Tobias Rosenthal, Vincent Heitmann, Marvin Fricke, Marco Behrens.
Betreuer/Unterstützer: Walter Drabaz, Michael „Blume“ Blumenstein, Benjamin Laser
Es fehlten: Amin Stenzel, Stephan Schäfer, Heiko Riediger (wegen NDS-Meisterschaft Ü50), Florian Kiehne, Daniel Mau, Delyan Kraev, Robert Chall, Robin Volze, Simon Winter, Tobias Hinkel, André Kramer, Timo Pellar, Julian Bräunig.
Fotos: Martin Wypych